Christian Kirstges sichert sich beim Saisonauftakt das EM Ticket
Am vergangenen Wochenende ging es für den Extremsportler zum Saisonauftakt nach Fürstenau bei Osnabrück zum Strong Viking. Seid der Weltmeisterschaft im Oktober letzten Jahres, war dies sein erstes OCR Rennen. Im Winter hat er die Zeit genutzt, um sich für die kommende Saison läuferisch und muskulär vorzubereiten. Da dieses Rennen auch gleich der Auftakt für die „OCR Series“ war, eine Rennserie über mehrere Veranstaltungen, bei der dem Gesamtsieger ein Preisgeld von 10.000 € in Aussicht gestellt wird, war das Starterfeld entsprechend stark vertreten.
Unser Extremhindernisläufer Christian Kirstges konnte sich schon ein Tag vorher einen Überblick über die Strecke verschaffen, um sich einen Plan für die Renneinteilung zu machen. Gespickt mit, auf der einen Seite völlig neuen Hindernissen und auf der anderen Seite modifizierten „alten“, versprach das Rennen äußerst interessant zu werden. Auf den 21 Km erwarteten ihn 47 Hindernisse. Was die Sache nicht einfacher machte, war die Tatsache, dass sich die komplette Strecke auf einem ehemaligen Panzerübungsgelände befand, wonach die Strecke überwiegend durch Wasserpfützen und Unebenheiten führte. ABER je extremer, desto besser!
Insgesamt starteten knapp 3500 Sportfreaks wovon ca. 350 Profis an den Start gingen. Die Stimmung kochte bereits am Startpunkt so sehr, dass ein paar Belgier gar nicht abwarten konnten los zu laufen, bevor überhaupt der Startschuss gefallen war. Nachdem diese dann von Zuschauern wieder eingefangen wurden, konnte es nach knapp 10 min Verspätung endlich los gehen.
Die ersten Kilometer waren wie immer der reinste Horror und ein absolutes mentales Gedankenspiel. Wer sich hier nicht richtig einteilt, verschießt sich schon direkt auf den ersten Metern und kann eigentlich wieder nach Hause fahren. Mental ist der Start die schwierigste und auch entscheidende Phase in einem solchen Rennen! In einem Affenzahn sprintete das Hauptfeld los und somit waren erst mal knapp 80 Leute vor dem Mülheimer. Gedanklich aber gefestigt, wusste er, dass seine Zeit kommen würde und Hindernis für Hindernis wurden immer wieder ein paar Leute eingeholt. Neu in diesem Jahr war auch die Tatsache, dass man für jedes nicht absolvierte Hindernis eine Strafübung machen musste, bei der man ca. 1:30 min eine Übung ausführte, die auf die Oberkörperkraft ging. Als ehemaliger Handballer war es umso ärgerlicher, dass seine einzige Strafübung dadurch bedingt war, dass er mit einem Holzammer eine Zielscheibe nicht getroffen hat :-). Alle anderen Hindernisse konnte er jedoch exzellent meistern und konnte somit einiges an Zeit gegenüber der Konkurrenz gut machen. Gerade auf den letzten Kilometern wird es immer noch mal hart, weil jeder einfach nur Platt ist und genau dann die Kraftintensivsten Hindernisse kamen.
Nach gut 1:58 h kam er komplett überwältigt über die eigene Leistung auf dem achten Platz der Gesamtwertung über die Ziellinie und durfte sich über sein Ticket für die Europameisterschaft in diesem Jahr freuen. Für ein WM Ticket hat es leider noch nicht gereicht, hierfür qualifizieren sich nur die TOP 5 der Gesamtwertung. Dies versucht er jedoch am 26.03 in Holland nachzuholen.